„Große Nachfolgeprobleme in der Bauwirtschaft“ – solche Schlagzeilen beruhen auf Zahlen und Fakten. Beispielsweise ergab die im Jahr 2022 veröffentlichte Studie „Unternehmensnachfolge im Baugewerbe“ vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), dass bis 2032 in jedem zweiten Unternehmen im Baugewerbe der Rückzug des Inhabers ansteht. Folgerichtig ist die Nachfolgeplanung ein Top-Thema in der Branche, das zugleich in Wechselwirkung zur Digitalisierung steht. OneStop Pro Software Solutions GmbH, hat mit den Geschäftsführern der Heinrich Küllmer GmbH & Co. KG mit Sitz in Fulda gesprochen. Senior-Chef Veit Küllmer teilt sich seit 2020 mit seinem Sohn Jan Küllmer die Leitung des 1896 gegründeten Tief- und Straßenbauunternehmens – mit viel Vertrauen, klarer Planung und einer gemeinsamen Vision für die Zukunft.
OneStop Pro Bluetooth Tracker an Anbaugerät

Das Familienunternehmen blickt auf eine lange Historie zurück und vereint traditionelle Werte mit technischen Neuerungen.

OneStop Pro: Bei der Nachfolgeplanung handelt es sich um einen intensiven und zeitaufwändigen Prozess mit massiven betriebswirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und strukturellen Auswirkungen. Wie gehen Sie das Thema an?

Veit Küllmer: Allem voran führen wir viele, zum Teil auch harte, Gespräche. Es geht natürlich nicht einzig um die Vorteile, die mit einer Firmenübernahme verbunden wären. Auch die soziale Verantwortung gegenüber unseren rund 120 Mitarbeitern und deren Familien ist ein großes Thema. Gleichzeitig ist wichtig, möglichst wenig Druck auf die junge Generation auszuüben. Die Übernahme soll und muss auf einer freien Entscheidung basieren. Schließlich muss sich die nächste Generation zu 150 Prozent sicher sein, dass sie die Übernahme wirklich möchte. Ein weiterer Baustein ist das gemeinsame Erarbeiten der künftigen Ausrichtung. Die Nachfolge bringt Ideen zur Weiterentwicklung ein. Dabei verbinden sich die Euphorie der Jugend mit dem Wissen des Alters. Wenn das auf Augenhöhe gelingt, ist eine wichtige Grundlage geschaffen.

OneStop Pro: Nicht nur für die Nachfolgeplanung selbst ist ein strukturierter Prozess wichtig. Auch die Einbeziehung der Mitarbeiter sollte einem klaren Plan folgen.

Veit Küllmer: Das stimmt – die Einbindung der Mitarbeiter ist sehr wichtig. Als der Einstieg von Jan in die Firmenleitung erfolgte, sind wir schrittweise vorgegangen. Zunächst haben wir mit den Beschäftigten im Büro, den Bauleitern und dem Betriebsrat persönlich gesprochen.

Jan Küllmer: Anschließend haben wir auf der Betriebsversammlung unsere Strategie und unser Konzept vorgestellt. Wir haben klar kommuniziert, was der Generationenwechsel für die Mitarbeiter selbst bedeutet und einen Ausblick in die Zukunft gegeben, um mögliche Ängste zu nehmen. Die Botschaft war, dass Tradition und Bewährtes beibehalten werden. Man muss das Rad nicht neu erfinden, aber kann es sich leichter machen. Wichtig ist es, die Mitarbeiter von Anfang an mitzunehmen und in neue Überlegungen miteinzubeziehen.

OneStop Pro: Eine zentrale Hürde bei jeder Nachbesetzung – und zwar unabhängig davon, ob es sich um eine Führungsposition handelt oder nicht – ist der Wissenstransfer. Wie halten Sie die kostbare Ressource Wissen dauerhaft und uneingeschränkt verfügbar?

OneStop Pro im Einsatz bei Firma Schwarzmann

Wie OneStop Pro Sie beim Generationenwechsel unterstützt

Veit Küllmer: Zentral ist auch hier die Kommunikation. Wissen, das über Jahrzehnte gesammelt wurde, muss strukturiert weitergegeben werden. Dabei ist Feingefühl gefragt, um Überforderung zu vermeiden. Als Senior darf ich Wissen nicht automatisch als Grundwissen voraussetzen. Die nächste Generation wiederum ist gefordert, offen zu sein und fortlaufend nachzufragen. Für uns im Unternehmen ist auch die Fehlerkultur entscheidend. Wenn ein Fehler passiert, muss man das akzeptieren und verzeihen. Dann gilt es, den Fehler zu analysieren, um daraus lernen zu können.

OneStop Pro: Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Digitalisierung?

Veit Küllmer: Unser Unternehmen existiert nun bereits in fünfter Generation, weil wir uns schon immer neuen Herausforderungen rechtzeitig gestellt haben. Dazu zählt auch die Digitalisierung – allerdings unter der Prämisse: Kein Digitalisieren um der Digitalisierung Willen, sondern nur dort, wo es sinnvoll ist. Nicht jeder Arbeitsschritt ist für digitale Prozesse gemacht.

Jan Küllmer: Hier ist jede Firma gefordert, das Produkt zu finden, das wirklich zu den eigenen Prozessen passt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Einführung von OneStop Pro zwar zunächst mit einem größeren Aufwand verbunden war, doch je mehr Maschinen und Geräte mit der Hardware ausgestattet sind, desto besser funktioniert es. Unser Disponent geht in diesem Jahr in Rente, nutzt OneStop Pro aber genauso aufgeschlossen, wie es die jüngeren Kollegen tun. Das liegt sicher auch daran, dass die Arbeit mit OneStop Pro nicht so kompliziert ist. Und auch hier gilt: Werden neue Systeme eingeführt, ist Reden das beste Mittel, um Überforderung vorzubeugen.

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Maschinen- und Geräteverwaltung am Laptop